09.10.2019
FARE Action Weeks und Fussball-Kulturtage NRW 2019 in Duisburg
VORAB: In der Liebfrauenkirche ist es sehr kalt, zieht euch also bitte warm an!
- – PODIUMSDISKUSSION
»Fussball, Vielfalt und Antidiskriminierung«
Erst vor wenigen Wochen sorgte ein bekannter Fussballfunktionär mit diskriminierenden Aussagen für Schlagzeilen. Über seine weitere Funktion im Verein wurde laut diskutiert und Fans positionierten sich deutlich zu diesem Thema. Fanprojekte, Fans und Verbände arbeiten schon viele Jahre im Antidiskriminierungsbereich, engagieren sich gesellschaftspolitisch und positionieren sich zum Teil deutlich.
Welche Verantwortung tragen Fussballvereine, wenn es um Gesellschaft und Antidiskriminierung geht? Welche positiven Beispiele und Projekte gibt es? Auf welche Grenzen stoßen die Vereine? Welche Erwartungen haben Fans, Politik und Wissenschaft an die Verbände?
Diesen Fragen möchten wir in einer Podiumsdiskussion im Rahmen der FARE Action Weeks 2019 nachgehen und mit unseren Gästen Anna Horstmann (RUB, Awareness Konzepte), Ingo Wald (MSV Duisburg), Rainer Bischoff (Vorsitzender Stadtsportbund Duisburg), Daniel Lörcher (Borussia Dortmund) und Patrick Arnold (Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW) gemeinsam diskutieren, die Moderation übernimmt Ronny Blaschke (Journalist, Referent, Moderator).
Dienstag, 15.10. ab 15:00 Uhr:
Wanderausstellung »Flucht, Migration und Fussball« vom Kölner Fanprojekt
Podiumsdiskussion um 19:02 Uhr
Der Fussball wäre ohne Migration nicht denkbar – der Sport hat sich einst von England aus verbreitet. Vor mehr als 100 Jahren gründeten Einwanderer Vereine in der ganzen Welt, später verstärkten sie Klubs und Nationalteams ihrer neuen Heimat. Auch viele der Männer und Frauen, die heute in Deutschland Fussball spielen, haben Fluchterfahrungen gemacht. Die vom Kölner Fanprojekt konzipierte Wanderausstellung »Flucht, Migration und Fussball« erzählt die Geschichte dieser Verbindung von Fussball und Migration. Die Ausstellung bietet Einblicke in ihre Biografien, doch sie beleuchtet das Thema Flucht auch allgemeiner: Was sind die Gründe, warum Menschen fliehen? Auf welchen Wegen kommen sie nach Europa? Die Umstände von Flucht werden ebenso thematisiert wie die Bedingungen in den Herkunftsländern.
Die Wanderausstellung zeigt Aspekte der Themen Flucht und Migration im Zusammenhang des Fussballs. Ausgangspunkt war, dass das Thema Flüchtlinge medial hauptsächlich mit negativ konnotierten Begriffen wie »Wellen«, »Strom« oder allgemein als »Problem« beschrieben wird. Dabei werden die Geflüchteten entweder pauschal kriminalisiert oder als Opfer dargestellt. Als handelnde Akteure hingegen werden sie kaum wahrgenommen und selten geht es um Individuen mit jeweils persönlichen Lebensgeschichten. Das Kölner Fanprojekt hat gemeinsam mit Geflüchteten eine Ausstellung entwickelt, in der Hintergrundinformationen zum Thema Flucht und Asyl dargestellt werden.
Der Eintritt ist wie immer frei.
- – FILMVORFÜHRUNG
Istanbul United
2013 beginnen innerhalb der Türkei schwere politische Umwälzungen, die bis heute andauern. Der bis dato als prowestlicher Reformer bezeichnete Ministerpräsident Recep Erdogan beginnt damit, die Türkei zunehmend autoritärer umzuformen und lässt die Proteste gegen seine Regierung brutal angreifen. Insbesondere am Taksim-Platz in Istanbul, von wo die später landesweiten Proteste ausgehen, kommt es zu schweren Kämpfen zwischen Demonstranten und Polizisten. Ähnlich wie im arabischen Frühling sind die Demonstranten dabei auf die Kampferfahrung der Fußballfans angewiesen und in Istanbul finden Fans der »drei Großen« – Besiktas, Gala und Fener – am Taksim-Platz zusammen, um die Demokratie zu verteidigen.
Drei Fanszenen, die bis dato nur eins verband: Ihr unbändiger Hass aufeinander, der sich immer wieder in schweren Ausschreitungen mit vielen Verletzten und auch Toten äußerte.
Der Film »Istanbul United« begleitet die Fans ins Stadion und bei den Protesten, lässt sie zu Wort kommen und kommentiert nur wenig. Was bleibt ist ein ungeschliffener Einblick in das Istanbul des Jahres 2013, dem Startschuss der Erdoganischen Entdemokratisierungsbemühungen in der Türkei.
Der Eintritt ist wie immer frei.
- – FILMVORFÜHRUNG
Die Bierbrauer von Quilmes
Die Stadt Quilmes liegt 20km südlich von Buenos Aires und ist vor allem durch ihre weltberühmte Brauerei bekannt. Der dort ansässige Fußballklub Quilmes Atlético Club (QAC) wurde 1887 gegründet und ist somit der älteste Fußballverein in Argentinien.
Heute gilt der QAC wie unser MSV Duisburg als »Fahrstuhlmannschaft«, doch trotz der sportlichen Misere denkt die Anhängerschaft nicht ans Aufgeben. Mit Fahnen, Trommeln und Stimmgewalt verwandeln sie die Kurve Woche für Woche in ein Tollhaus. Im Film erzählen die Fans – die sogenannten Cerveceros (Bierbrauer) – über Leidenschaft und Liebe zu ihrem Klub und lassen den Zuschauer tief in die Seelenwelt des argentinischen Fußballs eintauchen.
Der Eintritt ist wie immer frei.
WIR FREUEN UNS AUF EUCH! ERZÄHLT ALLEN DAVON UND BRINGT EURE FREUND*INNEN MIT!
09.10.2019
Fanprojekte NRW präsentieren die 4. Fussball-Kulturtage NRW
Duisburg, September 2019: Im Fußball steckt viel Kultur – und in der Kultur auch jede Menge Fußball.
Die Überschneidung der zwei Welten nutzen die 15 sozialpädagogischen Fanprojekte sowie die angeschlossene Fachstelle der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW (LAG) und präsentieren jährlich in der Länderspielpause im Oktober die landesweiten Fussball-Kulturtage NRW.
Präsentiert wird ein vielfältiges Programm zwischen Kinoleinwand, Lesungen, Diskussionen und Stadterkundung. Angesprochen werden bewusst nicht nur eingefleischte Fußballfans, sondern ein möglich breites Publikum. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.
Ein Highlight in diesem Jahr ist sicherlich der Themenrundgang von der Dortmunder Innenstadt vorbei an Orten der Erinnerung zum Signal-Iduna-Park, welcher im Rahmen des Länderspiels der Nationalmannschaft gegen Argentinien am 9.10. angeboten wird. In Wuppertal haben Interessierte die Möglichkeit an einem sogenannten „HörFußballSpiel“ teilzunehmen, ein interaktives Erlebnis für die ganze Familie im Stadion am Zoo.
Mit den Fussball-Kulturtagen NRW geben die Fanprojekte Themen eine Öffentlichkeit, die ansonsten in der Wahrnehmung um den professionellen Fußball eher unterrepräsentiert sind. Diskriminierung in all seinen negativen Erscheinungsformen, beispielsweise Antisemitismus und Homophobie, finden genauso Platz im Programm wie Veranstaltungen zu den Themen Integration, Inklusion, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.
Die Breite des Programms zeigt, wie vielfältig Fußball und Kultur verbunden sind. Kulturveranstaltungen sind fester Bestandteil der Fanprojektarbeit, mit den Fussball-Kulturtagen NRW öffnen die Fanprojekte in NRW sprichwörtlich ihre Tore und laden alle interessierten Besucherinnen und Besucher zur aktiven Teilnahme ein.
09.10.2019
U18 Freundschaftsspiel gegen das Fanprojekt Leverkusen 05. August 2019
Heute ging es für uns nach Leverkusen. Nach 90 Minuten Freundschaftsspiel mit viel FairPlay und vielen tollen Toren ging es zurück zum Fanprojekt Leverkusen. Dort ließen wir den Tag ganz gemütlich beim Grillen, Tischtennis und FIFA ausklingen.
Wir hatten sehr viel Spaß und einen wunderbaren Tag beim FP Leverkusen. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächsten Treffen!
01.08.2019
Fancamp am Lippesee 2019
Das Interesse am Sommerferienangebot der sozialpädagogischen Fanprojekte in NRW ist auch in 2019 ungebrochen. Knapp 60 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren begannen die Ferien mit einem Zeltlager auf dem Jugendzeltplatz am Lippesee bei Paderborn.
Traditionell treffen sich dort die nordrhein-westfälischen Fanprojekte, um im Rahmen einer Jugendbegegnung die Sommerferien einzuläuten. In diesem Jahr war der Zuspruch besonders groß, insgesamt neun Standorte machten sich auf den Weg, um bei bestem Wetter eine abwechslungsreiche Woche mit vielen Sport- und Bildungsangeboten zu erleben.
Im Zeltlager am Lippesee drehte sich auch in diesem Jahr viel um den Ball, so wurde Beachsoccer und Poolball auf den Anlagen der Fanprojekte aus Dortmund und Wuppertal gespielt.
Darüber hinaus standen Beachvolleyball und Basketball bei den Jugendlichen hoch im Kurs. Kreativ betätigen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim vom Schalker Fanprojekt angebotenen Grafitti-Workshop. Auf Grund der tropischen Temperaturen verbrachte die Gruppe einen Großteil der Zeit in den umliegenden Freibädern und Badeseen, bei den Besuchen kamen die Stand-Up-Paddle Boards der LAG zum Einsatz und sorgten für eine gehörige Portion Spaß im kühlen Nass. Zusätzlich durften sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der lokalen Wasserseilbahn versuchen und erste Erfolge auf Wasserskiern oder dem Wakeboard verbuchen.
Ein Teil Gruppe nutze die Möglichkeit im Rahmen des Fancamps die Ausstellung „Fußball im Nationalsozialismus“ im NS-Dokumentationszentrum Wewelsburg zu besuchen, um auch in der schulfreien Zeit ein wichtiges Stück politische Bildung mit Fußballbezug zu vermittelt zu bekommen. Der Besuch der Ausstellung ist ein fester Bestandteil des jährlichen Sommerferienangebotes und wirkt motivierend, sich kritisch mit der Geschichte des Fußballs auseinanderzusetzen.
Neben der unbeschwerten Begegnung und dem gemeinsamen Erlebnis stand auch das Zubereiten der abendlichen Mahlzeiten unter freiem Himmel im Mittelpunkt des Angebotes. Bei der Auswahl der Speisen wurden die Wünsche der Jugendlichen berücksichtigt, neben Currywurst gab es selbstgegrillten Döner und Burger. Zu guter Letzt wurde noch im Rahmen eines Rennens auf der Kartbahn der oder die schnellste Fancamper/in gekürt. Der Titel ging in diesem Jahr nach Essen und wird im nächsten Jahr sicher verteidigt werden müssen, denn am Ende waren sich Betreuende und Teilnehmende einig:
Auch im nächsten Jahr gibt es in den Sommerferien wieder eine integrative sowie inklusive Freizeit für jugendliche Fußballfans an den Lippesee, die guten Ergebnisse in der Arbeit mit Jugendlichen sollen weiterhin intensiviert und ausgebaut werden. Das Fancamp ist mittlerweile fester Bestandteil der Jugendarbeit vieler NRW-Fanprojekte und findet im Jahr 2020 vom 6.-10.7. statt, Anmeldungen nehmen die jeweiligen Fanprojekte gerne entgegen.
Teilgenommen haben in diesem Jahr Jugendliche aus den Standorten Aachen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Leverkusen, Münster, Gelsenkirchen-Schalke und Wuppertal. Besonderer Dank gilt den Unterstützern des Formates: Finanziert wurde das Angebot durch Mittel aus dem Kinder- & Jugendförderplan des Landes NRW sowie durch Spenden der vereinseigenen Stiftungen von Schalke 04 (Schalke hilft!) und Borussia Dortmund (leuchte auf)
25.05.2019